Die Stadt New York ist gesetzlich verpflichtet, ihren riesigen Gefängniskomplex auf Rikers Island bis August 2027 zu schließen, aber die Pläne zur Verlegung von Häftlingen in kleinere Gefängnisse in den Stadtbezirken sind drastisch in Verzug geraten.

Die Schließung von Rikers Island, New York Citys berüchtigtem Gefängniskomplex, resultiert aus einer langen Geschichte von Missständen und Reformaufrufen. Über Jahre hinweg waren Berichte über extreme Gewalt, schlechte hygienische Bedingungen und systematische Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Insassen und Personal erlebten unhaltbare Zustände, die wiederholt zu Protesten und Klagen führten.

Ein entscheidender Punkt war der Tod von Kalief Browder, einem jungen Mann, der ohne Verurteilung drei Jahre auf Rikers Island verbrachte, davon zwei in Einzelhaft. Sein Schicksal warf ein Schlaglicht auf die Missstände im Justizsystem und löste landesweite Empörung aus. Der öffentliche Druck und die politischen Kampagnen, angeführt von Aktivisten und Bürgerrechtsorganisationen, zwangen die Stadtverwaltung zum Handeln.

2017 kündigte Bürgermeister Bill de Blasio einen Plan zur Schließung von Rikers Island an, der bis 2027 umgesetzt werden soll. Stattdessen sollen kleinere, dezentralisierte Gefängnisse in den Stadtbezirken entstehen, die bessere Bedingungen und eine gerechtere Behandlung der Inhaftierten versprechen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer umfassenden Reform des Strafvollzugssystems in New York City, weg von Masseninhaftierung hin zu einem rehabilitativen Ansatz.

Bei einer Anhörung in der vergangenen Woche stellten die Ratsmitglieder fest, dass die Verträge für die geplanten Gefängnisse in Queens und der Bronx das Budget bei weitem übersteigen und die Frist weit überschritten ist. Dies geschieht, nachdem Bürgermeister Eric Adams keinen Hehl daraus gemacht hat, dass er den Plan zur Reduzierung der Gefängnispopulation und zur Unterbringung aller Gefangenen in kleineren Gefängnissen für nicht realisierbar hält.

Unterdessen fordern die Gesetzgeber die Verwaltung von Adams auf, weitere Möglichkeiten zu finden, um das Mandat zu erfüllen. Dazu gehören Änderungen im endgültigen Haushalt, um mehr Mittel für kommunale Programme bereitzustellen, die dazu beitragen, Inhaftierungen von vornherein zu vermeiden.

Stadträtin Sandy Nurse, die Vorsitzende des Strafrechtsausschusses, sprach am Dienstag mit dem politischen Moderator Errol Louis von NY1 in der Sendung „Inside City Hall“ über den Stand der Pläne für die Gefängnisse in den Stadtteilen. „Die Frage der öffentlichen Sicherheit und die humanitäre Krise von Rikers Island ist extrem tödlich und sehr dringend„, sagte Nurse. „Wir müssen sehen, dass die Verwaltung es ernst nimmt, dass wir nach 2027 keine Menschen mehr auf diese Insel schicken.

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