Der Jugendstrafvollzug der Justizanstalt Gerasdorf (NÖ) übersiedelt nach Wien-Simmering. Mit der Änderung soll der Jugendstrafvollzug verbessert werden. Die Anstalt in Gerasdorf wird für junge Menschen mit mittleren und langen Haftstrafen weitergenutzt.

Das österreichische Justizministerium gab am Montag bekannt, dass in Wien eine neue Jugendstrafanstalt entstehen wird. Diese wird als Münnichplatz bezeichnet und ist mit der Justizanstalt Simmering verbunden. Der dortige Umkehrplatz symbolisiert die Resozialisierung der Jugendlichen. Die Einrichtung in Gerasdorf bleibt für junge Menschen mit mittleren bis langen Haftzeiten in Betrieb.

Kritik am Jugendstrafvollzug führte zur Bildung einer Arbeitsgruppe durch Justizministerin Alma Zadić (Grüne), bestehend aus Vertretern des Strafvollzugs, der Justiz sowie der Volksanwaltschaft und Wissenschaft. Die Gruppe befürwortete einstimmig die Verlegung des Jugendvollzugs nach Wien.

In Gerasdorf, der einzigen Jugendstrafanstalt Österreichs, verbüßen Jugendliche heute meist kürzere Strafen. Sie wurde in den 70er Jahren in St. Egyden am Steinfeld errichtet, damals mit dem Konzept eines „Internats im Grünen“. Heute ist es jedoch wichtiger, die Jugendlichen auf ihre Entlassung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten, was in Wien aufgrund besserer Anbindung an Bildungseinrichtungen, Arbeitsplätze und Therapiemöglichkeiten einfacher ist.

Zadić betont die Notwendigkeit einer „Modernisierung des Jugendvollzugs“ und verweist auf die Wichtigkeit, jugendlichen Straftätern bessere Zukunftschancen zu bieten. Eine weitere Arbeitsgruppe wird demnächst die Details der neuen Einrichtung ausarbeiten.

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